ekz.bibliotheksservice, 26/15

… Die Leipziger Musikwissenschaftlerin befasst sich seit Jahrzehnten mit diesem Thema und schildert nüchtern ohne militant feministischen Blickwinkel die Lebensläufe dieser so unterschiedlichen Frauen. … Diese 29 Frauenleben sind so einfühlsam wie informativ gezeichnet, verzichten auf Spekulation und psychoanalytische Deutung. Dabei sichtbar werden eigenständig denkende, faszinierende Persönlichkeiten, die der ihnen von der damaligen Gesellschaft aufgezwungenen Passivität positive Seiten abzugewinnen vermochten und versuchten, auf ganz individuelle Weise ihren Weg zu finden. …

Claudia Niebel

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Leipziger Internetzeitung, 29.4.2014

… Am Ende dieses Buches mit seinen 250 Seiten und zahlreichen Bildern hat der Leser so ein ganz eigenartiges Gefühl. Nicht nur Mendelssohn Bartholdy gegenüber, der sein ganzes kurzes Leben lang das Interesse der Frauen erweckte, sondern auch den Frauen gegenüber. Angefangen mit Lea, seiner Mutter, Fanny und Rebecka, seinen hochbegabten Schwestern. Natürlich ist da auch Vater Abraham noch zu ahnen. Aber man merkt es schon bei diesen ersten Porträts aus seiner Familie, dass Frauen auch schon prägend sind für das, was aus Männern wird – ob sie lernen, respektvoll, liebevoll, kulturvoll mit sich, ihrer Mitwelt und vor allem auch Frauen umzugehen. … Die kleinen Porträts – von Lea bis zur englischen Königin Viktoria – hat Brigitte Richter reich gespickt mit Zitaten der Porträtierten, die ihr Verhältnis zu Felix Mendelssohn Bartholdy nacherlebbar machen. Es sind eher selten Schwärmereien, dafür viele Äußerungen von Respekt und Nähe. Und da auch immerfort auf die Musik verwiesen wird, die Felix jeweils in diesen Zeiten der Begegnung schrieb, lohnt es sich, einfach die jeweilige CD aus der Sammlung aufzulegen. Denn dichten, so betonte ja Mendelssohn Bartholdy selbst, konnte er nicht. Er hat alles in seine Kompositionen gepackt, auch in seine „Lieder ohne Worte“. Worte braucht es da oft wirklich nicht mehr, um zu spüren, dass die Achtung dieses Mannes für die Frauen auch mit der Achtung für sich selbst und seine Zuhörer beginnt.

Ralf Julke

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Leipzigs Neue, August 2014, S. 14

… Nach einer knappen Kennzeichnung werden, auf genaue Kenntnis der Fakten gestützt, die Beziehungen zwischen Mendelssohn und diesen Frauen lebendig geschildert. Das ergibt ein Bild des geistigen und künstlerischen Lebens der Zeit bis zu Mendelssohns frühem Tod 1847.

Werner Wolf

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Jahrbuch Leipziger Stadtgeschichte 2012, S. 273–275

Die Gäste von Felix Mendelssohn Bartholdy und seiner Frau Cécile ließen in ihrem Haus einen Kreis entstehen von Intellektuellen, Künstlern und Kaufleuten, gleichsam einer Kulturelite der Stadt, Männer wie Frauen. Auch Besucher von weither waren darunter, zusammen in einer für den Leser unerwartet großen Zahl … Durchweg ließen sich diese kleinen und dennoch so aussagekräftigen Texte neben das Bild beziehungsweise die feine Porträtzeichnung stellen. Selbst die Bilder des häuslichen Interieurs der Gastgeber sind zeichnerisch recht eindrucksvoll geraten … Die Lektüre dieses ausgezeichneten Buches zu einem Thema der Leipziger Kulturgeschichte ist sehr zu empfehlen.

Manfred Unger

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Fachbuchjournal, Oktober 2017, S. 51f.

… Ein sehr interessantes, ein sehr schön gestaltetes Buch.

Dieter Schmidmaier