Leipziger Internetzeitung, 23.04.2018

Andere kümmern sich ausgiebig um Bach und um Wagner. Im Eudora Verlag hat man sich hingegen mit Fleiß des berühmtesten Leipziger Musiker-Paares angenommen: Clara und Robert Schumann. Insbesondere Hans Joachim Köhler hat hier mit dem Band „Blickkontakte mit Robert Schumann“ schon gezeigt, was man in Leipzig alles entdecken kann, wenn man den Spuren Robert Schumanns folgt. […] Das Buch ist eine regelrechte Einladung, den beiden einfach selbst per pedes zu folgen, mit ihnen auf Elbe und Bode zu schauen. Man kann sich dazu auch Schuberts Musik mitnehmen – zur Sächsischen Schweiz passt zeitlich die 1841 geschriebene „Frühlingssinfonie“ und zur Harzreise gehören die „Szenen aus Faust“.

Ralf Julke

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Schumann-Journal 8/2019, S. 430f.

Hans Joachim Köhlers … Veröffentlichung in Bild und Text zur Lebensgeschichte Robert und Clara Schumanns kann als willkommenes Zwischenglied zu den beiden „Städte-Bildern“ mit Blickkontakten im heutigen Leipzig und Dresden gelten. […] Diesmal hat sich Köhler sozusagen die Interimszeit zwischen dem Beginn des Zusammenlebens von Clara und Robert Schumann 1840 und der Übersiedlung nach Dresden 1844 vorgenommen und richtet den Blick auf zwei gemeinsame Reisen. Diese umfassen jeweils nur eine reichliche Woche, gewinnen aber in Köhlers Betrachtung paradigmatisches Gewicht, wenn die erste Reise als glückliches Atemholen nach einem ereignisreichen Ehejahr gewertet wird, es aber zur Harzreise bereits im Klappentext heißt, dass „die produktive Ehe“ (welch prägnante Charakteristik!) „einen Höhepunkt erreicht, aber zugleich in eine Krise gerät“. […] Köhlers Findigkeit und außerordentliches Gespür als Fotograf bewähren sich auch hier in schönen Landschaftsaufnahmen, die die Wiedererkennbarkeit der Orte unterstützen. Eine Zeittafel zu Schumanns Leben, ein Literaturverzeichnis, Hinweise zum touristischen Service und ein Abbildungsnachweis runden das Bändchen informatorisch ab.

Gerd Nauhaus