Deutsches Archiv für Erforschung des Mittelalters,
Band 62,1, S. 450 f.

Der Band enthält die Druckfassungen der Beiträge zu einem Kolloquium, das im Juli 2003 anläßlich des 65. Geburtstages der beiden im Titel genannten Hochschullehrer an der Universität Leipzig veranstaltet wurde. Folgende Beiträge betreffen die Beziehungen zwischen Byzanz und dem Westen bis zum 15. Jh.: Irmgard FEES, Venezianische Notare in Byzanz und im östlichen Mittelmeer – ein Versuch (S. 59–91), betrifft den Zeitraum 11.–13. Jh., mit einem Verzeichnis der 124 untersuchten Notare. – Markus A. DENZEL, Bargeldloser Zahlungsverkehr italienischer Kaufleute im spätbyzantinischen Reich (S. 93–102, 2 Karten), zeigt, daß byzantinische Kaufleute seit etwa der Mitte des 14. Jh. die westliche Praxis der Zahlung mit Wechselbriefen nachahmten. – Nikolai G. PASCHKIN, Vizantijskij faktor v tendencijach evropejskoj integracii i dezintegracii pervoj poloviny XV v. [Der byzantinische Faktor bei Tendenzen zur europäischen Integration und Desintegration in der ersten Hälfte des 15. Jh.] (S. 319–327), stellt das Bemühen um die Kirchenunion im Zeitalter des Konziliarismus in den weiteren Zusammenhang allgemeiner Integrationstendenzen. – Laura BALLETTO, Greci a Genova dopo la conquista turca di Costantinopoli (S. 351–365), zeigt am Beispiel Genuas die Bedeutung der Anwesenheit von griechischen Flüchtlingen im Westen für die Erhaltung des Gedenkens an den europäischen Osten. Im Anhang Edition von fünf einschlägigen Schreiben aus dem genuesischen Staatsarchiv. – Sebastian KOLDITZ, Mailand und das Despotat Morea nach dem Fall von Konstantinopel (S. 367–407), behandelt die politischen und persönlichen Kontakte der Despoten und der griechischen Bewohner von Morea (Peloponnes) zu Mailand in den Jahren zwischen dem Fall Konstantinopels und der türkischen Eroberung Moreas im Jahr 1460 …

Franz Tinnefeld

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Forum Classicum 1/2006, S. 35 f.
Phasis 9/2007, S. 231 f.

… Der Band enthält von 29 deutschen und ausländischen FachvertreterInnen Beiträge zu allgemein- und wirtschaftshistorischen, kirchenhistorischen, kunsthistorischen und archäologischen, schrift-, sprach- und literaturhistorischen Themen …

Hingewiesen sei auf eine bemerkenswerte Feststellung, die R. Dostálová in ihrem Aufsatz über Vorworte zu Übertragungen byzantinischer Historiker zitiert: Wer gegen neue Übersetzungen griechischer Autoren sei, möge bedenken, „wie wenige gute, getreue und gelehrte Übersetzer es gebe und dass es in Zukunft wegen des niedrigen Niveaus der Gymnasien noch weniger geben werde“ (die Hervorhebung vom Rez.) – dies im 16. Jahrhundert!

… Auf das Register folgen die eindrucksvollen Verzeichnisse der Publikationen von Henrich und Matschke. Das exzellent gedruckte Werk des 2005 gegründeten Eudora-Verlags ist mit Unterstützung der Thyssen Stiftung entstanden. Man kann die Adressaten der Festschrift, ihre Herausgeber, den Verlag lebhaft dazu beglückwünschen.

Jürgen Werner