Beschreibung
Die Geschichte Griechenlands während des Zweiten Weltkriegs ist der breiten europäischen Öffentlichkeit kaum bekannt. Und in Griechenland selbst weiß man wenig über die Lebensgeschichten von Wehrmachtskindern – auch heute noch ein Tabu. Die meisten „Deutschenkinder“ ihrerseits schweigen. Doch mit zunehmendem Alter, mit mehr Zeit, Ruhe und Abstand bricht sich oft lange Verdrängtes wieder Bahn ins Bewusstsein. Dann kann Reden befreien und mit dem eigenen Schicksal versöhnen.
Auf der Grundlage von Interviews mit Kindern deutscher Soldaten in Griechenland wird deren biographischer Alltag betrachtet; eingebettet in die jeweiligen historischen Umstände, werden Fragen neu gestellt, Antworten gesucht:
Wie wuchsen diese Kinder auf?
Wie reagierten sie, wenn sie sich mit ihrem Umfeld nicht in Übereinstimmung fühlten, ja sogar Anfeindungen ausgesetzt waren?
Welche Einstellungen und Verhaltensweisen prägen ihr Handeln vor dem Hintergrund, dass die Eltern aus verfeindeten Nationen stammten?
Hatten sie Sehnsucht nach dem abwesenden, unbekannten Vater?
Wie schwierig gestaltet sich die Suche nach ihm und damit die nach der eigenen Identität?
Gibt es einen Grund, dass gerade die Jungen sich häufig zum Kämpfer entwickelten?
2008, 216 Seiten, Broschur, 24 x 21 cm;
ISBN: 978-3-938533-22-2