Kunst und Auktionen 3/2014, 28.2.2014, S. 52
… Zum vierzigjährigen Bestehen, nunmehr als Künstlerhaus, legen die Historikerin Sabine Tanz und der Keramiker Frank Brinkmann eine umfassende, reich bebilderte Publikation zur Geschichte der außergewöhnlichen Institution vor. … Die Publikation konzentriert sich auf das Leben und Wirken in der Schaddelmühle. Dabei werden unter dem Begriff „Erinnerungskonflikt“ die durchaus unterschiedlichen Wahrnehmungen der Protagonisten beschrieben. … Das alles wird mit so viel Sympathie für den Ort geschildert, durch Werksabbildungen … und Dokumentaraufnahmen so lebendig dargestellt, dass man Lust bekommt, selbst einmal die Schaddelmühle aufzusuchen.
Hans-Peter Jakobson
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Neues Deutschland, 15/16.2.2014. S. 16
… Die Autoren Sabine Tanz und Frank Brinkmann haben für ihr Buch zahlreiche Künstler befragt, die über einen längeren Zeitraum zur Gruppe gehörten … Das Buch beschönigt nicht. Die Auseinandersetzungen mit Skorupa, einer einnehmenden und schillernden Persönlichkeit (gest. 2004), wurden für mehrere Künstler zu einer existenziellen Frage. Die erste, die 1979 die Schaddelmühle verließ, ist Regina Junge. Doch danach verjüngte sich die Gemeinschaft ambitionierter Künstler durch Dirk Fischer und Frank Brinkrnann, der bis heute das Künstlerhaus vertritt. Einzigartig an der Schaddelmühle ist nicht nur die besondere Form des Zusammenlebens, die autarke Züge angenommen hatte. Was bleibt ist auch der spielerische Umgang mit dem Material …
Doris Weilandt
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Leipziger Internetzeitung, 12.2.2014
… es tut wohl, die 40 Jahre dieses Künstlerkollegiums auch mit seinen Konflikten hier erzählt zu finden. Mit seinen Brüchen und Abschieden. Abschieden, die teilweise von tiefen Verletzungen geprägt waren. … dieser 130-Seiten-Band erzählt nicht nur die Geschichte dieses künstlerischen Selbstversuchs, es ist auch reich gespickt mit Abbildungen der Kunstwerke, die die Künstler aus der Schaddelmühle schufen. Nicht nur die Keramiker, die bis heute zu den besten gehören, die es in Deutschland zu finden gilt, sondern auch die Maler und Grafiker, die sich ebenso bereitwillig auf das Leben in der Schaddelmühle einließen. Und zu recht klingt auch da und dort die vorsichtige Kritik an der heute oft noch immer politisch verengten Sicht auf das Künstlerleben in der DDR an. Denn damit werden natürlich auch all die Nischen und Schaffensräume ausgeblendet, die sich die Künstler im Osten schufen, es wird auch die Intensität und Faszination ganzer Lebenswerke weggeblendet. Als hätte es im ummauerten Ländle nie eine wirkliche Kunst geben dürfen. Dabei gab es sie – in einem Reichtum, wie er heute oft sogar fehlt. Eben weil viele Künstler sich auch gedrängt sahen dazu, sich ganz elementar mit ihrem Leben auseinander zu setzen. Der Blick aufs Detail all der abgebildeten Kunstwerke zeigt, was die Künstlerinnen und Künstler in der Schaddelmühle bewegte, aufregte, in ihrem Bann hielt. Das spiegelt sich selbst in den Auftragswerken, die sie damals für eine ganze Reihe von staatlichen Unternehmen schufen. Als Beilage findet sich im Buch ein Faltblatt mit dem unter abenteuerlichen Umständen geretteten Relief „Essen, Trinken, Feiern“. …